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Staat, Parteien und Politik

Wie die Freimaurer zu Staat, Parteien und Politik stehen, erfahren Sie hier.

Der Freimaurerbund enthält sich in fast allen Ländern jeder parteipolitischen Tätigkeit und Stellungnahme. In den Satzungen ist festgelegt, dass es in der Loge keine parteipolitischen Streitgespräche geben darf. Es gibt im Bund Mitglieder aller Parteien. Keiner darf aber für seine parteipolitische Richtung werben oder sie in der Loge öffentlich herausstellen.

Jeder Bruder ist als Bürger ein freier Mensch in seinen politischen Entscheidungen. Deshalb darf und sollte er sich als Staatsbürger gegebenenfalls aktiv für jede demokratische Partei betätigen, natürlich auch öffentlich. Niemals darf er aber als Repräsentant einer Loge oder der Freimaurerei zu aktuellen politischen Tagesfragen Stellung beziehen. Er darf auch keine parteipolitischen Auseinandersetzungen in die Loge tragen.

Selbstverständlich bleiben von der parteipolitischen Einschränkung allgemeine politische Themen unberührt. So kann über Bevölkerungspolitik, Menschenrechte, Flüchtlingsfragen und andere soziale, humanitäre, karitative Probleme nicht nur gesprochen werden, sondern es können hierzu durchaus auch Politiker zu Vorträgen eingeladen werden, wenn sich diese nicht als Parteiredner verstehen.

Jeder Parteipolitiker darf über allgemein menschliche, soziale, kulturelle, karitative oder ähnliche Probleme sprechen. Die Loge darf es allerdings nicht zulassen, dass der Vortragende ausschließlich über seine spezielle parteipolitische Richtung referiert.

 

Friedrich Wichtl gab am Ende des 1. Weltkriegs die Hetzschrift „Weltfreimaurerei, Weltrevolution, Weltrepublik“ gegen alles Freimaurerische heraus. Darin erklärt er den Aufbau der Freimaurerei als eine straffe Weltorganisation, bei der die normalen Logen und Großlogen sozusagen das Fußvolk darstellen, das von der „Hochgradmaurerei“ gelenkt würden. Der AASR hat 33 Stufen, die auf der 1-US-Dollar-Note durch eine 33-stufige Pyramide abgebildet seien. (dass es die 33 Gründerstaaten der USA sind, übergeht er.) Rothschild führe in Europa und Rockefeller in USA die Freimaurerei an. Diese höchsten Repräsentanten von Gelddynastien stünden als unbekannte Obere in direkten Kontakt mit dem „Gott Luzifer“, der durch das „Gottesauge“ an der Spitze der Pyramide auf dem 1-Dollar-Schein dargestellt würde. Diese negative luziferische Weltmacht sei mächtiger als alle Regierungen und die Päpste. Diese Machtkonstruktion sei die unumschränkte geheime Weltregierung. Bis heute wird dies in immer wieder neuen Büchern verbreitet, mit dem aktuellen Zusatz, dass auch die UN unter dem Diktat der Hochgradmaurer stehe.

Tatsächlich ist – international gesehen – die Freimaurerei eine politisch wenig bedeutende, lose zusammenhängende Organisation. Die sogenannten Hochgradsysteme haben mit ihren wenigen Mitgliedern keinen Einfluss auf die allgemeine Freimaurerei mit ihren Stufen Lehrling – Geselle – Meister.

Es gibt keine durchorganisierte Weltfreimaurerei, sondern nur eine sich über die ganze Erde erstreckende Weltbruderkette, die als einziges Ziel hat, Brücken von Bruder zu Bruder und von Land zu Land zu schlagen. Geheime Machtstrukturen verbergen sich nicht dahinter, denn diese würden den Zielen der Freimaurerei widersprechen (siehe 099).

Die Freimaurerei steht jedem demokratischen Staat loyal gegenüber. In der Hitlerzeit wurde die Freimaurerei „selbstverständlich“ verboten, weil sie den Staatszielen entgegenlief. Rassengesetze, politischer Größenwahn und ungehemmte Aufrüstung zur Bedrohung anderer Länder und Völker waren mit den Zielen der Freimaurerei nicht in Einklang zu bringen. (Siehe Antwort auf Frage 089.)

Ein demokratisches Staatssystem wird – selbst bei berechtigter Kritik bezüglich mancher Reform – immer von der Freimaurerei akzeptiert. Zum Ausdruck kommt dies u. a. bei Feierlichkeiten mit dem Toast auf das Vaterland. Dies ist nicht nationalistisch zu interpretieren, zumal in vielen Logen Brüder anderer Länder vertreten sind.

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