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Religion & Glauben

Sollten sie Fragen bezüglich Religion und Glauben haben, werden diese Antworten Ihre Fragen beantworten.

Die Freimaurerei ist weder eine Religion, noch eine Religionsgemeinschaft. Es fehlen ihr sämtliche dafür notwendigen Merkmale:

• Der Freimaurerbund will das Hier und Heute bewältigen helfen.
• Er tastet die unterschiedlichen Gottes- und Jenseitsvorstellungen seiner einzelnen Brüder nicht an.
• Der Bund hat weder ein heiliges Buch, noch einen Heilsweg.
• Er kennt keine Dogmen.
• Jenseitiger Lohn oder Bestrafung sind nicht seine Sache.
• Sakramente, Gnade oder Erlösung spendet er nicht.

1740 hatte Friedrich II. auf eine Anfrage geantwortet: „Alle Religionen sind gleich gut, wenn nur die Leute, so sie professieren, ehrliche Leute sind. Und wenn Türken und Heiden kämen und wollten das Land peublieren (bewohnt machen), so wollen wir ihnen Moscheen und Kirchen bauen. Ein jeder kann bei mir glauben, was er will, wenn er nur ehrlich ist.“
Die Freimaurerei schreibt keine Religion vor und schließt keine aus. Sie versucht, den Dialog der Religionen zu fördern und hinterfragt Vorurteile. Man kann den Freimaurerbund vielleicht als eine ethische Glaubensgemeinschaft bezeichnen.

 

Der Freimaurerbund ist keinesfalls eine Sekte (die eigentlich eine Abspaltung von einer Großkirche ist), denn:

• Er hat kein gottähnliches Oberhaupt (Guru).
• Es gibt keinen Bruder mit dogmatisch-diktatorischer Weisungsbefugnis, denn die Organisation der Freimaurer ist demokratisch aufgebaut.
• Sekten üben oft großen psychischen Druck auf ihre Mitglieder aus. Der Freimaurerbund fördert dagegen die individuelle persönliche Entwicklung seiner Brüder.
• Sekten beziehen sich meist auf eine Verkündigung oder Weissagung, während die Freimaurer keine „heiligen Ursprünge“ haben.
• Das Lehrgebäude der Freimaurer ist auf eine Vervollkommnung ihrer Brüder im Diesseits gerichtet und orientiert sich nicht an transzendenten Zielen.
• Der Freimaurerbund behauptet nicht, im Besitz der reinen Wahrheit zu sein oder die Welträtsel entschlüsseln zu können.
• Manche Sekten streben durch teuere Unterlagen, Kurse oder Vorträge kommerzielle Ziele an, während der Freimaurerbund reine Geschäftemacher aus seinen Reihen ausschließt.

 

Wenn jemand keiner Kirche oder Religionsgemeinschaft angehört, ist er noch lange kein Atheist und kann aufgenommen werden. Wirkliche Atheisten gibt es nur ganz wenige. Ein Atheist leugnet grundsätzlich jede Möglichkeit einer Bindung an ein höheres Wesen oder ein übergeordnetes Prinzip. Der Atheist ist ein Gottesleugner, der sich für diese Anschauung jederzeit einsetzt. Ein solcher Atheist ist daher von einer Aufnahme in den Freimaurerbund ausgeschlossen. Schon die erste englische Satzung, die „Alten Pflichten“ von 1723, schließt die Aufnahme eines „engstirnigen Gottesleugners“ und „bindungslosen Freigeistes“ aus. Daran hat sich bis heute nichts geändert.

Die Freimaurerei ist zwar in den christlichen Ländern Europas entstanden und baut auf Anschauungen auf, die das Christentum zur Grundlage haben (z.B. Bibel, 10 Gebote, Bergpredigt), ist aber von der rein christlichen Richtung zu einer allgemeinhumanitären Anschauung gekommen. Nur eine der fünf Großlogen in Deutschland, die „Große Landesloge der Freimaurer von Deutschland“ (GLLvD mit etwa 15% aller deutschen Mitglieder), erwartet eine christliche Grundhaltung mit einem Bekenntnis zu Jesus Christus, der als ihr Obermeister bezeichnet wird. Alle anderen Großlogen überlassen es ihren Brüdern, sich einer beliebigen Religionsgemeinschaft oder auch keiner anzuschließen.

Ja, ohne Einschränkungen. Schon Friedrich der Große betonte:

„In meinem Staate kann jeder nach seiner Fasson selig werden.“

Natürlich kann ein Pfarrer Mitglied einer Loge werden, doch den katholischen Priestern ist es von ihrer Kirche untersagt. Eine Reihe evangelischer Pfarrer sind aktive Freimaurer.

Ja. Es gibt zahlreiche katholische Mitglieder. Einige haben sogar bei ihrem zuständigen Bischof eine Erlaubnis dafür eingeholt und bekommen. Die katholische Kirche sieht es zwar nicht gern, erwirkt aber keine Gegenmaßnahmen.

 

Da es in der Freimaurerei kein verehrungswürdiges Buch gibt, das eine zentrale Lehrbotschaft verkündet, wird in allen deutschen Logen ( und den meisten Logen in der Welt) die Bibel auf den Meistertisch gelegt. Dabei ist die Bibel kein Religionsbuch, sondern steht als Symbol für die ethischen Grundlagen des Abendlandes. Wird ein Muslim aufgenommen, kann der Koran daneben gelegt werden. In der Türkei werden drei Bücher aufgelegt: für die Christen, die Juden und die Muslime.

Damit keiner der Brüder wegen seiner Religionszugehörigkeit bedrängt werden kann, ist in den freimaurerischen Satzungen festgelegt, dass in der Loge keine konfessionellen Streitgespräche geführt werden dürfen. Jeder einzelne Bruder kann also dem Glauben anhängen, den er liebt. Der Glaube wird nicht kontrolliert. In der Loge sollte keiner eine bestimmte Glaubensrichtung loben, noch schmähen. Der individuelle Glauben bleibt völlig unangetastet und wird nicht in Frage gestellt.

Freimaurer glauben an die Kraft der Gemeinschaft und an ein friedliches Miteinander der Völker und Kulturen.

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